Mittwoch, 29. September 2004

Deutsche Top 10

Wenn Quote, dann doch bitte die hier:
  1. Ton Steine Scherben: "Warum geht es mir so dreckig"
  2. Peter & Caspar Brötzmann: "Last Exit" (ohne Worte)
  3. Hanns Eisler: "Über die Dauer des Exils"
  4. Absolute Beginner: "Bambule"
  5. Knarf Rellöm: "Fehler Is King"
  6. Abwärts: "Amok Koma"
  7. Foyer des Arts: "Könnten Bienen fliegen"
  8. G. F. Händel: "Brockes Passion"
  9. FischMob: "Männer können seine Gefühle nicht so zeigen"
  10. Helmut Qualtinger: " Böseste Lieder"
(To be continued)

Schaffe schaffe

So, nach (hüstel) etwas längerer Ruhezeit wird hier mal wieder gebastelt. Kann ja nicht immer nur bei der kulturnation.de rumhängen :-)

Freitag, 6. Juni 2003

vergessene kulturgüter

Im wahrsten Sinne vergessene Kulturgüter :-)

Irgendwie fehlt mir ja die hanseatische Pfeffersackmentalität, die mir angeboren sein sollte. Jedenfalls betreibe ich meinen Verkauf bei Booklooker doch eher lustlos. Andererseits bin ich gerade in der Phase, Bücher, die ich gelesen, vielleicht sogar gut gefunden habe, aber sicher nicht noch mal lesen werde, auszusortieren.

Und da finde ich heute in der aktuellen (abonnierten) brand eins einen Artikel über eine ziemlich tolle Möglichkeit, mit Spaß Bücher loszuwerden: Bookcrossing. Ein genial einfaches Prinzip: Einfach ein Buch irgendwo liegen lassen, nachdem es mit einem Aufkleber versehen wurde. Auf dem steht ein individueller Buchcode und ein kurzer Text, der die Aktion erklärt. Die FinderInnen mögen einfach auf die Site von Bookcrosser gehen und den Fund melden. Das Buch lesen und es danach wieder "frei lassen", den Ort der Freilassung wieder bei Bookcrossing melden. Und so kann der Weg des Buches (hee, klingt wie ein guter Romantitel) verfolgt werden.

Es gibt inzwischen auch schon deutsche Ableger, eine yahoo group und eine europäische Sammelseite. Dort finden sich auch Etiketten zum Ausdrucken. Und hier noch etwas Lektüre aus telepolis (die mich als vollkommen verspätet outet, hihi).

 

Sonntag, 1. Juni 2003

"Hepp-hepp"-Bewegung

In Steffen Menschings tollem Roman "Jacobs Leiter" (diese Formulierung wird sich in der nächsten Zeit noch öfter finden) steht ein Satz ohne weitere Erläuterung:

Das Hepp-hepp an den Hochschulen behielt er gut in Erinnerung."

Durch den Kontext tipte ich auf Ekelhaftes aus der Abteilung Antisemitismus. Und behalte recht - leider.
Zitat:
Am weitesten jedoch ging der Publizist Hartwig von Hundt-Radowsky. In seinem 1819 in Würzburg erschienenen "Judenspiegel" regte er an, alle Jüdinnen ins Bordell zu stecken, alle Juden zu kastrieren, sie nur noch in Bergwerken unter Tage arbeiten zu lassen oder sie an die Engländer zu verkaufen, die sie in ihren überseeischen Kolonien als Sklaven einsetzen sollten. Die Tötung eines Juden hielt er weder für eine Sünde noch für ein Verbrechen.

Hundts demagogische Forderungen, die Juden auszurotten oder sie mindest zu vertreiben und Deutschland ganz von dem "Ungeziefer" zu reinigen, wurden in der Hepp-Hepp-Bewegung im Jahre 1819 blutige Wirklichkeit. In vielen deutschen Städten kam es zu Pogromen mit Einbrüchen, Plünderungen, Misshandlungen und Morden. Zentrum der judenfeindlichen Ausschreitungen war Würzburg, wo es zur Austreibung von 400 Juden kam. An den Tumulten beteiligten sich v.a. Studenten, Kleinbürger und verschuldete Bauern, die mit "Hepp-Hepp-Jud-verreck!"-Rufen (8) als diabolische Volksbelustigung Juden verhöhnten und misshandelten.


Bitter fällt mir dazu höchstens ein, daß sich spätestens an dem "Ruf" zeigt, daß die Deutschen schon da kein Volk der Dichter und Denker waren. Mehr zum deutschen Antisemitismus hier und noch umfassender hier.

Bruno Schulz

In Steffen Menschings tollem Roman "Jacobs Leiter" (*) gibt es eine kurze Passage zur Ermordung von Schulz'. Bisher wußte ich nur, daß er von einem SS-Mann auf der Straße "einfach so" erschossen wurde. Dieser SS-Offizier, dessen jüdischer Protegé zuvor von Schulz' Protektor (diese SS-Leute hielten sich "Leibjuden" - und dieses Regime war einfach nur pervers) ermordet worden war, nahm das Leben des Schriftstellers als Rache.
Mehr zu Schulz' Leben hier.

(*) hier ein bissel mehr zu dem Roman.

vergessenes

vergessen? - kann ja mal passieren!

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